Nördliche Ägäis: Chios

Chios gilt als Partyinsel – und wenngleich die Uferpromenade der Hauptstadt dieses Image widerzuspiegeln scheint, verdeckt es doch eine immense kulturelle und historische Vielfalt, welche das Hinterland so faszinierend und einzigartig macht. Mesta ❤

Olympi

Olympi liegt im Herzen von Chios – hier gibt es keine Hotels, keine Privatunterkünfte und auch nur eine kleine Taverne gegenüber der kleinen orthodoxen Kirche. Das touristisch vollkommen unerschlossene Örtchen begeistert mit seiner Ursprünglichkeit …

… ältere Frauen sitzen im Schatten vor ihren Häusern oder kehren den staubigen Boden –  eine Sisyphusarbeit, während viele Männer in der Taverne sitzen und jedes Auto bestaunen, welches das Dörfchen passiert.

Pyrgi

Das picturesque Pyrgi entstand Ende des 14. Jahrhunderts während der Herrschaft der Genuesen. Einst war das Dörfchen von turmhohen Wehrmauern umgeben, um das im Kambos produzierte Mastix vor Privaten zu schützen. Heute wird Mastix hochpreisig an Touristen verscherbelt, welche dieses Örtchen besuchen um die kunstvollen Xysta-Fassaden zu bewundern, welche beinah alle Häuser der Innenstadt zieren.

Mastix

Niemand weiß so recht warum, aber nur auf Chios liefert der Mastixbaum jenes gleichnamige Harz, welches schon in der Antike als Mittelchen für bzw. gegen alles eingesetzt wurde. Hast du Magenschmerzen – trink doch einen Mastix-Tee, willst du gesund naschen – lutsch doch ein Mastix-Bonbon, hast du Liebeskummer – leg doch einen Mastix-Ast unter deinen Kopfpolster … irgendwie schrullig liebenswürdig!

Mesta

Das kleine Mesta hat trotz ihrer Popularität und der zunehmenden Zahl an Besuchern nichts an ihrem ursprünglichen Charme eingebüßt. Zu verdanken ist dies wohl den rund 500 Menschen, welche nach wie vor hier leben und nicht daran denken, ihre Wohnungen zu verkaufen oder an Touristen zu vermieten. Auf das es so bleibt …

Brandrodung

Ein unschöner Anblick: Mit Hilfe der Brandrodung werden Vegetationsflächen für die landwirtschaftliche Produktion vorbereitet – diese Technik wird seit Jahrtausenden eingesetzt und hat sich grundsätzlich bewährt.

Das Problem an der Sache: Üblicherweise wird nach 3 – 4 Jahren die landwirtschaftliche Nutzung wieder eingestellt und die gerodete Fläche bekommt ausgiebig Zeit sich zu regenerieren. Nicht so auf Chios, wo aufgrund eines Mangels an fruchtbaren Böden diese Regenerationsphasen nicht eingehalten werden können. Langfristig führt dies zu einem weiteren Verlust fruchtbarer Böden – ein Teufelskreis.

Pyrgi

Ähnlich wie auch auf Lesbos halten sich viele Bewohner sogenannte „Wachkatzen“ und keine Wachhunde – warum? Eine Bäuerin erklärte uns, dass hier keine Bedrohung von Dieben oder anderen Menschen ausginge, sondern von Kleintieren, welche sich über ihre Ernteerträge hermachen!

Beach

Sandstrände sucht man Chios häufig vergebens – aber braucht es diese überhaupt? …