Streifzug durch das Antike Griechenland

Während es Millionen von Touristen alljährlich auf die griechischen Inseln verschlägt, kommen nur die Wenigsten die Idee, dass Festland zu erkunden. Dabei hat dieses einiges zu bieten: Wir machen eine Reise – von Thessaloniki nach Delphi, weiter bis an die südlichen Enden der Peloponnes.

Thessaloniki

Architektonisch völlig anders als Athen: Art Deco im Zentrum Thessalonikis. Für die meisten Touristen ist die zweitgrößte Stadt Griechenlands bloß eine Durchgangsstation, dabei ist die Altstadt durchaus sehenswert: enge Gassen, duzende kleine Kreisler, ursprüngliche Cafés und angenehm wenige Souvenirshops ermöglichen ein entspanntes Bummeln und Schmöckern.

Meteora6

Die kleine Stadt Kalambaka liegt am Fuße der weltbekannten Meteora-Felsen bzw. Meteora-Klöster; bis heute konnte nicht abschließend geklärt werden, wie die bizarr anmutenden Sandsteinfelsen entstanden sind – wahrscheinlich sind es Überbleibsel eines urzeitlichen Flussdeltas.

Die ersten Eremiten ließen sich bereits gegen Ende das 10. Jahrhunderts in dieser Gegend nieder – die ersten Klosteranlagen wurden jedoch erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet. Von den insgesamt 24 Klöstern und Eremitagen werden heute nur noch sechs bewohnt und sind für Besucher zugänglich – die restlichen Anlagen mussten aufgrund der hohen Einsturzgefahr geschlossen werden.

Olympia2

Archea Olymbia befindet sich im Nordwesen der Halbinsel Peloponnes und ist wohl besser bekannt unter ihrem antiken Namen ‚Olympia‚. Das picturesque kleine Städtchen ist durchaus sehenswert und keineswegs nur Ausgangsort für einen Besuch der antiken Wettkampfstätten …

… wenngleich, fast sogar scheint mir das Städtchen interessanter, als die antiken Wettkampfstätten; auf der Altis (dem heiligen Hain Olympias) sind leider nur noch wenige Überreste zu besichtigen – einzig das Stadion ist noch halbwegs gut erhalten.

Delphi1

Ähnlich verhält es sich mit dem antiken Delphi – die auf einem Berghang errichtete Stadt erlangte bereits in der Antike große Berühmtheit: einerseits galt Delphi als Mittelpunkt der Welt – der Sage nach lies Zeus zwei Adler von je einem Ende der Welt aufsteigen, die sich schließlich hier trafen …

… und andererseits war Delphi Aufenthaltsort des wohl einflussreichsten Orakel Griechenlands. Als Medium des Gottes Apollon wurde die Pythia von Delphi vor allen wichtigen Unternehmungen (wie zB. Kriegen) in der griechischen Welt konsultiert.

Vathia

Im Süden der Peloponnes, nahe der Südspitze der Halbinsel Mani liegt das (fast) verlassende Vathia; das von Piraten gegründete Dorf, wurde von eben diesen bis ins 16. Jahrhundert bewohnt; aufgrund seiner Abgeschiedenheit verlor das Dorf in den vergangen Jahrzehnten massiv an Einwohnern – knapp ein Duzend Menschen leben noch hier: Sie betreiben kleine Touristencafés und bieten Besichtigungstouren an.

Porto Kagio2

Ein interessantes Detail am Rande: Aufgrund des besonderen architektonischen Wertes wurden einige Dörfer auf der Halbinsel Mani unter Denkmalschutz gestellt: Die oftmals noch bewohnten ‚Wohntürme‚ besitzen einen beinah festungsähnlichen Charakter und sind nur in dieser Region anzufinden.

Monemvasia1

Da drüben in der Ferne: Monemvasia liegt am Fuße eines gewaltigen monolithischen Felsens, wenige Hundert Meter vor dem Festland. Erst seit den 1970er Jahren ist die mittelalterliche Stadt über eine Dammstraße zu Fuß oder mit dem Auto erreichbar – davor zirkulierten duzende kleiner Schiffe den ganzen Tag hin und her …

Zahlreiche gut erhaltene byzantinische Kirchen und venezianischen Villen prägten das Erscheinungsbild der Unterstadt – diese Bauwerke belegen die Bedeutsamkeit des Ortes im Mittelalter und der frühen Neuzeit.

Mitte des 20. Jahrhunderts beinah vollständig entvölkert, entwickelte Monemvasia sich mit zunehmenden Tourismus von Neuem. Monemvasia war mein persönliches Highlight unserer dreiwöchigen Reise …

Epidaurus

Das in einen Hang gebaute Theater von Epidauros ist das am besten erhaltene Bauwerk dieser bedeutenden Kultstätte; es stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und sollte bis zu 14.000 Menschen Platz bieten.

Das Theater bietet eine exzellente Akustik; während unseres Aufenthalts konnten wir jedes Wort vernehmen, welches im Zentrum des Bühnenrings gesprochen wurde – die betreffenden Personen mussten dafür nicht einmal ihre Stimme erheben.

Mykene3

Die Nähe zu Athen wird den Ruinen der mykenischen Oberstadt zum Verhängnis; Tagestouristen durchqueren das Löwentor ohne ihren Blick zu erheben oder sich seiner Bedeutung und des Alters bewusst zu sein. Vermutlich wurde das Tor bereits 1250 v. Chr. errichtet – die Mauern, welche die Ruinen teilweise heute noch umranden, sind gar noch älter …

Mykene1

Rund um die Ruinen von Mykene befinden sich neun  gut erhaltene Kuppelgräber von bienenkorbähnlicher Form. Kurioserweise werden sie bis heute in der Forschung als „Schatzhäuser“ bezeichnet, obwohl kaum nennenswerte Grabbeigaben gefunden wurden. Im Bild: Das Schatzhaus von Atreus (1250 v. Chr.)

Athen Akropolis

Zu einer antiken griechischen Stadt gehörte stets eine Akropolis – diese zumeist auf der höchsten Erhebung der Stadt erbaute Wehranlage hatte ursprünglich nur den Zweck, Aggressoren abzuwehren.

Im Laufe der Geschichte erfuhr die Akropolis allerdings einen Bedeutungswandel – die Wehranlage wurde zur Kultstätte und in größeren Städten auch zum gesellschaftlichen Zentrum der herrschenden Elite. Die bekannteste Akropolis ist ohne jeden Zweifel die Akropolis von Athen.