„Meine Heimatstadt ist in Wirklichkeit eine Todeskrankheit, in welche ihre Bewohner hineingeboren und hineingezogen werden, und gehen sie nicht in dem entscheidenden Zeitpunkt weg, machen sie direkt oder indirekt früher oder später unter allen diesen entsetzlichen Umständen Selbstmord …“
Thomas Bernhard

Das historische Zentrum Salzburgs – getrennt durch die Salzach. Interessanterweise ist lediglich die linke Uferzeile offiziell anerkanntes UNSECO-Welterbe.

Gepflegte Prachtbauten? Oftmals nur schöne Fassaden – die Innenräume vieler Häuser sind weitaus weniger ansehnlich, um nicht zu sagen heruntergekommen. Auch das Leben in den Wohnungen ist alles andre als angenehm – neben einem durchgehend hohen Lärmpegel aufgrund der vielen Touristen, dringt nur äußerst selten Tageslicht durch die kleinen Fenster.




Der Mirabellgarten: oftmals erste Anlaufstelle für Touristengruppen und Trauungsfreudige; vor allem in den Festspielzeiten (Oster- und Sommerfestspiele) bis zum bersten gefüllt …

… ganz im Gegensatz zur Nebensaison (sofern es in Salzburg eine solche überhaupt gibt). Im Jänner wird es für eine kurze Zeit etwas stiller – man atmet durch ehe zu Beginn der Semesterferien wieder Auflügler und Tagestouristen über das Stadtzentrum allheimfallen.

Während man den bekannten ‚Salzburger Schürlregen‘ gehäuft im städtischen Milieu vorfindet, erlebt man an den Stadträndern – vor allem im Frühjahr – häufig ausgeprägte Phasen von Bodennebel.

Eine weitere nette Fassade – würde sich unauffällig und nahtlos in den Reigen herausgeputzter Fassaden der Altstadt einreihen, währe es nicht Mozarts Geburtshaus. Mozarts Wohnhaus findet man indes am Markatplatz …




Die Salzburger Altstadt: das historische Zentrum Venedigs macht es vor und zeigt, in welche Richtung es geht – während die Zahl an Hotels, Gastronomiebetrieben und Souvenirgeschäften Jahr für Jahr zunimmt, verschwinden alteingesessene Geschäfte nach und nach …

Die Stiftsbäckerei St. Peter: Seit dem 12. Jahrhundert verwendet dieser alteingesessene Betrieb Wasser des Almkanals zur Energiegewinnung. Zum Bild: Das Wasserrad – bekanntes Markenzeichen des Traditionsunternehmens.

Das Mohnblumenfeld im Nonntal; erstaunlich wie viele Menschen dieses kurze ‚Naturereignis‘ Jahr für Jahr anlockt – in den wenigen Tagen der Blüte säumen hunderte Menschen den Wegesrand um diese Postkartenansicht zu genießen.

16mm vs. 200mm: Das Mohnblumenfeld verschwindet, die Festung Hohensalzburg rückt in den Mittelpunkt – ein weiteres Wahrzeichen Salzburgs. Der Aufstieg lohnt, interessiert man sich für die zahlreichen Prunksäle und allerlei mittelalterliches Kriegswerkzeug. Sucht eine schöne Aussicht, lohnt es sich eher den Mönchsberg zu umranden.

Sogenannte Stolpersteine findet man in 26 europäischen Ländern wieder, doch kaum irgendwo sind diese so präsent wie in Salzburg: Vor allem entlang der Getreidegasse findet man sie zuhauf. Stolpersteine richten sich gegen das Vergessen. Sie erinnern an die Vertreibung und Vernichtung von Juden, Roma & Sinti, von politisch Verfolgten und Zeugen Jehovas unter dem Nationalsozialismus.

Eine Art ‚historical divide‘ erlebt man, sobald man die Altstadt verlässt – während in dieser die Vergangenheit (für die touristische Vermarktung) konserviert wird, werden rund um diese herum hochmoderne Gebäude errichtet. Auf dem Bild ersichtlich: Die blitzsaubere Fassade des neu errichteten ‚Glaspalastes‘ – des Uni-Parks Nonntal.